Zwar reichlich spät, aber wie sagt man, “Besser spät als nie”.
Ende Juli 2012 bin ich wieder nach Deutschland geflogen. Immer mit den Gedanken im Kopf, ob ich nun wieder zurückgehen oder in Deutschland bleiben soll. Dennoch bin ich zu meinen Botschaftstermin
am nächsten Tag gedackelt. Das erschreckende Ergebnis: Ich habe das Visum nicht bekommen. Ja ich weiß ein ziemlicher Schock. Ihre Gründe dafür waren folgende: Meine Gastfamilie hatte mir
angeboten bei ihnen wohnen zu bleiben, weil ich das letzte Au Pair gewesen war; die Leute in der Botschaft hatten die „Befürchtung“ , dass ich bei meiner Gastfamilie schwarz gearbeitet hätte und
da ich ihrer Meinung nach auch noch zu wenig „ties“ in Deutschland hatte, habe ich das Visum nicht bekommen.
Selbstverständlich war ich sehr geknickt und brauchte eine Zeit um darüber hinwegzukommen. Ich hatte den klassischen Fall von „Reversed Culture Shock“, also nicht den Kulturschock wenn man
in ein anderes Land geht, sondern den, den man bekommt, wenn man wieder zurückkommt.
Wie kann sowas passieren, in dem Land in dem man aufgewachsen und die meiste Zeit seines Lebens verbracht hat? , fragt ihr? Naja, man fängt an alles zu vergleichen, man vermisst vieles
an das man sich gewöhnt hat: die Kinder, die Sprache, bestimmte Rituale wie zum Beispiel sich mit seinen Freunden bei Starbucks zu treffen und den Service, der in Deutschland im Vergleich zu den
USA auf jeden Fall nach Nachholbedarf schreit! Ok, wenn ich euch jetzt ein bisschen Angst gemacht habe, dann tut mir das sehr leid, hier ein paar Tipps, wie man wieder glücklich durch das Leben
startet.
Ihr dürft auf keinen Fall den Kopf hängen lassen und euch in eurem Zimmer einschließen. Das habe ich am Anfang gemacht und das hat mir nicht wirklich geholfen. Also das Beste ist rausgehen,
anfangen zu studieren oder jobben.
Und wie habe ich es gemacht?
Ich habe ein halbes Jahr in einer Sauna gejobbt. Ich hatte was zu tun, konnte mich ablenken, und somit wieder in Deutschland gedanklich ankommen (außerdem konnte ich ein bisschen Geld
zusammensparen J ). Im Dezember 2012 habe ich mich dann für das kommende Sommersemester an der Universität Bielefeld für Anglistik und Deutsch als
Fremdsprache angemeldet und nach ein paar detours konnte ich im April mein Studium antreten. Ich hatte wieder eine Aufgabe und DAS hat mir am meisten geholfen meinen Platz in Deutschland wieder
zu finden.
Und jetzt?
Es sind nun 1 ½ Jahre vergangen, ich studiere immer noch und auch wenn es im Moment extrem stressig ist, bin ich sehr froh über meine Entscheidung.
Und es gibt Neuigkeiten: Zum Dezember 2013 habe ich mich für ein Programm an meiner Uni beworben à ISEP. ISEP steht für International Student Exchange Program, ein Programm welches mir erlaubt noch einmal den American Dream zu
leben und ein bis zwei Auslandssemester in den USA zu verbringen.
Gestern wurde mir mitgeteilt, dass ich für das Programm an der Uni Bielefeld nominiert wurde! Das bedeutet, dass ich – soweit ich ein Visum bekomme – im August wieder auf dem Weg in die Staaten
bin und dort an einer Uni studieren werde.
Ich will euch dieses Abendteuer natürlich nicht vorenthalten und habe deshalb einen neuen Blog begonnen auf dem ihr alles über die ISEP Bewerbung und dann wenn es soweit ist, über das
Collegeleben in den USA erfahren werdet. Hab ich euer Interesse geweckt, dann schaut ihn euch doch einfach an J
à leavingagain2014.jimdo.com